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Geld anlegen für Anfänger: In 3 Schritten zum Vermögen

Autor: Michael Beutel  Update: 24. Oktober 2025

Autor: Michael Beutel

Update: 24. Oktober 2025

"Ich fange an, wenn ich mehr Geld habe."

Dieser Satz hat mehr Menschen arm gemacht als jeder Börsencrash.

Geld anlegen für Anfänger scheitert nicht am fehlenden Kapital.

Es scheitert am fehlenden Start.

Ich weiß das, weil ich 2000 selbst fast alles verloren und danach etliche Jahre gebraucht habe, um zu verstehen, was wirklich zählt.

Heute kann ich dir sagen:

Du brauchst kein Experte zu werden. Du brauchst ein System, das für dich arbeitet.

Die 90/10-Regel ist dieses System.

90 % laufen automatisch. 10 % nutzt du zum Lernen.

Mehr brauchst du nicht.

In diesem Artikel zeige ich dir:

  • Warum Disziplin wichtiger ist als Intelligenz an der Börse
  • Die 90/10-Strategie, die selbst in Crashs funktioniert
  • Wie du heute mit 50 Euro startest (ja, wirklich nur 50 Euro)
  • Welche Fehler ich gemacht habe, damit du sie nicht machen musst

Lass uns loslegen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die 90/10-Regel als Einstiegsstrategie: Investiere 90 % in dein Kerndepot (automatisiert, breit gestreut) und 10 % in dein Spieldepot zum Lernen. So baust du sicher Vermögen auf und sammelst praktische Erfahrung.
  • Starte sofort, nicht später: Zeit schlägt Betrag beim Zinseszinseffekt. Wer früher anfängt, erreicht mit weniger monatlichem Einsatz mehr als Spätstarter. Du kannst bereits mit 50 Euro beginnen.
  • Automatisiere dein Kerndepot: Richte einen Sparplan mit einem Robo Advisor ein. Das schützt dich vor emotionalen Fehlentscheidungen und nutzt den Cost-Average-Effekt.
  • Vermeide die größten Anfängerfehler: Versuche nicht, den Markt zu timen, handle nicht emotional in Crashs und unterschätze nicht die Auswirkung von Gebühren auf deine Rendite.
  • Nutze dein Spieldepot als Lernlabor: Mit maximal 10 % deines Vermögens experimentierst du mit Einzelaktien. Definiere für jeden Trade eine klare Hypothese und betrachte Verluste als Lehrgeld.
  • Die Inflation frisst dein Geld: Bei 3 % Inflation verlieren 10.000 Euro in 10 Jahren 26 % ihrer Kaufkraft. Nur durch Investieren schlägst du die Inflation langfristig.

Warum die meisten Anfänger scheitern (und wie du es besser machst)

Die Wahrheit über Geld anlegen für Anfänger ist unbequem: 90 % machen es falsch.

Ich weiß das aus eigener Erfahrung. Im Jahr 2000 habe ich mein erstes Geld investiert. Kurz vor der Dotcom-Krise. Ich habe fast jeden denkbaren Anfängerfehler gemacht und 80 % meines Kapitals verloren.

Statt aufzugeben, habe ich BWL und VWL studiert und in den letzten 25 Jahren an der Börse gelernt, was wirklich funktioniert.

Heute zeige ich dir, wie du als Anfänger Geld anlegst, ohne die teuren Fehler zu machen, die ich damals gemacht habe.

Die beiden größten Denkfehler beim Geld anlegen

Denkfehler 1: „Ich fange an, wenn ich mehr Geld habe“

Falsch.

Der Zinseszinseffekt ist brutal ungerecht zu Zauderern. Wer mit 25 Jahren anfängt und monatlich 200 Euro anlegt, hat mit 65 Jahren deutlich mehr als jemand, der mit 45 startet und 600 Euro monatlich investiert.

Zeit schlägt Betrag. Immer.

Denkfehler 2: „Ich muss erst alles verstehen“

Noch falscher.

Du musst nicht zum Börsenexperten werden. Du brauchst ein System, das für dich arbeitet. Punkt.

Die erfolgreichsten Anleger sind nicht die, die am meisten wissen. Sondern die, die am längsten durchhalten.

Kerndepot plus Spieldepot: Die 90/10-Regel für Anfänger

Hier kommt die Strategie, die ich heute jedem Anfänger empfehle:

90 % deines Geldes gehören ins Kerndepot. 10 % ins Spieldepot.

Das Kerndepot ist dein Autopilot für Vermögensaufbau. Breit gestreut, kosteneffizient, emotionslos. Das Spieldepot ist dein Labor. Hier darfst du experimentieren, lernen und Spaß haben.

Warum funktioniert das?

Weil es das Beste aus zwei Welten vereint: Sicherheit und Lerneffekt.

So baust du dein Kerndepot auf

Dein Kerndepot macht 90 % der Arbeit. Deshalb ist es auch am wichtigsten.

Schritt 1: Bestimme dein Sparpotenzial

Bevor du einen Euro anlegst, musst du wissen, wie viel Geld dir wirklich zur Verfügung steht.

Rechne so:

Dein monatliches Nettoeinkommen minus alle Fixkosten minus Notgroschen für unvorhergesehene Ausgaben gleich dein freies Geld fürs Anlegen.

Ein Notgroschen können 3 bis 6 Monatsausgaben sein und gehören auf ein Tagesgeldkonto oder besser noch als Tagesgeld-Alternative angelegt. Das gibt dir Sicherheit, falls das Auto kaputtgeht oder die Waschmaschine den Geist aufgibt.

Schulden? Zahle sie zuerst zurück. Die Zinsen für Kredite sind fast immer höher als die Rendite, die du an der Börse machst.

Schritt 2: Wähle die richtige Anlageklasse für's Kerndepot

Für dein Kerndepot brauchst du eine Lösung, die drei Dinge kann:

  1. Breit streuen
  2. Kosten niedrig halten
  3. Automatisch laufen

ETFs erfüllen alle drei Kriterien. Sie bilden einen Index ab, streuen dein Risiko über hunderte oder tausende Unternehmen und kosten nur einen Bruchteil von aktiv gemanagten Fonds.

Noch besser: Ein Robo Advisor übernimmt das komplette Management für dich.

Einmal eingerichtet, läuft alles automatisch. Rebalancing inklusive. Die Gebühren sind deutlich günstiger als klassische Banklösungen.

Ich habe gemeinsam mit meinem Geschäftspartner in ca. 30 verschiedene Robo-Advisor-Strategien investiert. Wir wissen genau, was funktioniert.

Schritt 3: Automatisiere dein Kerndepot

Der größte Fehler von Anfängern ist, dass sie versuchen, den Markt zu timen.

„Ich warte noch, bis die Kurse wieder fallen.“

Vergiss es.

Niemand kann den perfekten Einstiegszeitpunkt vorhersagen. Auch ich nicht. Auch kein Profi.

Die Lösung: Ein Sparplan.

Du legst fest, dass jeden Monat automatisch 200 Euro (oder 50 oder 1.000) in dein Kerndepot fließen.

Bei hohen Kursen kaufst du weniger Anteile. Bei niedrigen Kursen mehr. Das nennt sich Cost-Average-Effekt und glättet dein Risiko über die Zeit.

Automatisierung hat noch einen Vorteil: Du kannst nicht emotional handeln. Die größten Renditekiller sind Panikverkäufe in Crashs und FOMO-Käufe in Hypes.

Ein Autopilot schützt dich vor dir selbst.

Schritt 4: Risiko nach deiner Lebenssituation wählen

Nicht jeder kann gleich viel Risiko vertragen.

Bist du 25 und hast 40 Jahre Zeit bis zur Rente? Dann kannst du eine höhere Aktienquote wählen. Schwankungen gleichen sich langfristig aus.

Bist du 55 und brauchst in 10 Jahren dein Geld? Dann sollte dein Portfolio konservativer aufgestellt sein mit einem höheren Anleihen-Anteil.

Robo Advisor fragen deine Risikobereitschaft ab und passen die Strategie entsprechend an.

Das ist ein riesiger Vorteil gegenüber dem blinden Kauf von ETFs ohne Plan.

Das Spieldepot: Lernen, ohne dein Vermögen zu gefährden

Jetzt wird es interessant.

Das Spieldepot ist dein Spielplatz. Hier darfst du Einzelaktien kaufen, Branchen-Thesen testen oder in Trends investieren. Aber mit klaren Grenzen.

Regel 1: Maximal 10 % deines Gesamtvermögens

Diese Grenze ist heilig.

Wenn dein Spieldepot auf null geht, hast du 10 % verloren. Schmerzhaft, aber nicht existenzbedrohend. Dein Kerndepot läuft weiter.

Ich kenne viele Anleger, die diese Grenze nicht einhalten. Sie fangen mit 10 % an, machen ein paar erfolgreiche Trades und werden übermütig.

Plötzlich sind 30 % oder 50 % des Vermögens im Spieldepot. Dann kommt der nächste Crash und das ganze Konstrukt bricht zusammen.

Regel 2: Nur Geld, das du verkraften kannst zu verlieren

Dein Spieldepot ist Lehrgeld.

Du investierst hier nicht, um reich zu werden. Du investierst, um zu lernen, wie Märkte funktionieren, welche Branchen interessant sind und wie sich Einzelaktien verhalten.

Die besten Trades im Spieldepot sind nicht die mit der höchsten Rendite. Sondern die, bei denen du am meisten lernst.

Regel 3: Klare Hypothesen statt Bauchgefühl

Jeder Trade im Spieldepot braucht eine Begründung.

„Tesla steigt, weil Elektromobilität wächst“ ist keine Hypothese. Das ist Hoffnung.

„Ich kaufe Unternehmen X, weil der Gewinn pro Aktie in den letzten 5 Jahren um durchschnittlich 15 % gewachsen ist und die Bewertung unter dem Branchendurchschnitt liegt“ ist eine Hypothese.

Schreib dir deine Begründung auf. Nach 6 Monaten schaust du nach, ob deine These aufgegangen ist. So lernst du, welche Annahmen funktionieren und welche nicht.

Regel 4: Neo-Broker machen es einfach

Für dein Spieldepot eignet sich ein Neobroker perfekt.

Die Vorteile:

  • Extrem niedrige oder keine Ordergebühren
  • Intuitive Apps für schnellen Handel
  • Bruchstück-Investments ab wenigen Euro möglich
  • Transparente Kostenstruktur

Das Risiko:

  • Die Apps sind so designt, dass du öfter tradest als nötig
  • Push-Benachrichtigungen und Gamification können zu Impulskäufen verleiten
  • Du musst diszipliniert bleiben

Deshalb die 10 %-Regel. Sie ist deine Firewall gegen Selbstüberschätzung.

Die häufigsten Fehler von Anfängern (und wie du sie vermeidest)

Fehler 1: Zu viele Einzelaktien kaufen

„Diversifikation“ bedeutet nicht, 20 verschiedene Tech-Aktien zu kaufen.

Das ist Konzentration mit Illusion.

Echte Diversifikation heißt: verschiedene Branchen, verschiedene Regionen, verschiedene Anlageklassen.

Dein Kerndepot erledigt das automatisch. Im Spieldepot darfst du konzentrierter investieren.

Aber auch hier gilt: Nicht alle Eier in einen Korb.

Fehler 2: Den Markt timen wollen

Ich wiederhole es: Niemand kann den Markt timen.

Studien zeigen: Die besten Börsentage kommen oft kurz nach den schlechtesten. Wer in Panik verkauft, verpasst die Erholung.

2020 im Corona-Crash sind viele Anfänger ausgestiegen, als die Märkte 30 % im Minus waren. Sechs Monate später waren die Indizes auf Allzeithoch.

Dein Kerndepot bleibt investiert. Immer. Auch im Crash.

Fehler 3: Emotionen entscheiden lassen

Euphorie kauft. Angst verkauft.

Beides kostet dich Geld.

Die erfolgreichsten Anleger sind die langweiligsten. Sie haben einen Plan und halten sich daran. Egal, ob die Börse gerade feiert oder abstürzt.

Dein Kerndepot eliminiert Emotionen durch Automatisierung. Das ist der größte Vorteil überhaupt.

Fehler 4: Gebühren unterschätzen

1 % Gebühren klingen nach wenig.

Über 30 Jahre können sie aber 25 % deiner Rendite auffressen.

Deshalb sind niedrige Kosten so wichtig. Jeder Euro, den du nicht an Gebühren zahlst, arbeitet für dich am Zinseszins.

Meine persönliche Empfehlung: So fängst du heute an

Du willst jetzt starten? Perfekt.

Hier ist dein Fahrplan:

1. Sparpotenzial ermitteln

Analysiere deine Finanzen. Wie viel kannst du monatlich investieren, ohne dass es weh tut?

Lege deinen Notgroschen auf ein sicheres Konto. Tilge bestehende Schulden.

2. Kerndepot einrichten

Wähle einen passenden Robo Advisor und richte einen Sparplan ein. Fertig.

Das Kerndepot läuft jetzt im Hintergrund.

Du musst nichts mehr tun.

3. Spieldepot aufbauen

Eröffne ein Depot bei einem Neo-Broker. Überweise maximal 10 % deines investierbaren Vermögens.

Kaufe deine erste Einzelaktie.

Aber nur, wenn du eine klare Begründung dafür hast.

Die Inflation frisst dein Geld (deshalb musst du jetzt handeln)

Lass uns über das reden, was niemand gerne hört: Inflation.

Aktuell verliert dein Geld jedes Jahr an Kaufkraft. Wenn die Inflation bei 3 % liegt, sind deine 10.000 Euro in 10 Jahren nur noch 7.400 Euro wert. Real.

Tagesgeld und Festgeld zahlen aktuell Zinsen. Aber oft liegen sie unter der Inflation. Du verlierst langsam.

Nur wer investiert, hat eine Chance, die Inflation zu schlagen.

Historisch hat der Aktienmarkt langfristig zwischen 7 % und 9 % Rendite pro Jahr gebracht. Nach Kosten und Inflation bleiben immer noch 4 % bis 6 % übrig.

Das ist der Unterschied zwischen Vermögenserhalt und Vermögensaufbau.

Meine zwei größten Lektionen aus 25 Jahren Börsenerfahrung

Lektion 1: Einfachheit schlägt Komplexität

In den ersten Jahren dachte ich, ich muss möglichst komplexe Strategien fahren, um erfolgreich zu sein. Ich habe mit Hebelprodukten, Optionsscheinen und exotischen Derivaten gehandelt.

Resultat: eine Achterbahnfahrt, die viele Nerven gekostet hat, aber keine Rendite gebracht hat.

Heute weiß ich: Die besten Strategien sind die einfachsten. Breite Streuung, niedrige Kosten, lange Haltedauer. Das war's.

Lektion 2: Disziplin schlägt Intelligenz

Du musst nicht der klügste Anleger sein. Du musst der disziplinierteste sein.

Wer in guten wie in schlechten Zeiten seinen Sparplan durchzieht, schlägt 90 % aller aktiven Trader. Garantiert.

Das Kerndepot gibt dir diese Disziplin. Es läuft, ob du willst oder nicht.

Zusammenfassung: So legst du als Anfänger richtig Geld an

Die 90/10-Regel ist dein Werkzeug für erfolgreichen Vermögensaufbau:

  • 90 % deines Geldes ins Kerndepot: breit gestreut, automatisiert, emotionslos
  • 10 % ins Spieldepot: lernen, testen, Spaß haben

Dein Kerndepot baust du mit ETFs oder einem Robo Advisor. Sparplan einrichten. Fertig.

Dein Spieldepot eröffnest du bei einem Neo-Broker. Klare Regeln einhalten. Nicht übertreiben.

Die größten Fehler sind: Zu spät anfangen, den Markt timen wollen, emotional handeln, Gebühren unterschätzen.

Die größten Erfolgsfaktoren sind: Früh starten, konsequent durchziehen, Autopilot nutzen, Kosten minimieren.

Ich habe viele Jahre gebraucht, um das zu lernen. Du kannst heute damit anfangen.

Die Frage ist nicht, ob du Geld anlegen solltest. Die Frage ist, warum du noch wartest.

Michael Beutel


Michael Beutel ist Gründer von Geldanlage-digital und seit über 20 Jahren leidenschaftlicher Börsianer. Als Dipl.-Volksw. / Dipl.-Kfm. sammelte er langjährige Erfahrungen im Finanzbereich und im Aufbau digitaler Geschäftsmodelle. Mit der Plattform Geldanlage-digital bringt er Transparenz in den Markt der digitalen Geldanlage und unterstützt Privatanleger dabei, den richtigen Robo Advisor zu finden.


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