Home >> Geldanlage >> Das Weltportfolio von Gerd Kommer in 2 einfachen Schritten
Das Weltportfolio von Gerd Kommer in 2 einfachen Schritten
Gastbeitrag von Daniel Kanzler und Jakob Riemensperger (Gerd Kommer Capital) Update: 3. Juli 2025
Gastbeitrag von Carsten Roemheld (Fidelity)
Update: 3. Juli 2025
Hast du dich schon mal gefragt, wie du langfristig investieren kannst, ohne ständig nervös auf die Kurse zu schauen oder in riskante Einzelaktien zu springen? Dann wird dir früher oder später der Begriff „Weltportfolio“ begegnen – ein Konzept, das Dr. Gerd Kommer vor über 20 Jahren geprägt hat.
Aber was steckt dahinter? Wie sieht so ein Portfolio aus? Und vor allem: Passt es zu dir?
Kurz gesagt: Das Weltportfolio ist kein starres Rezept mit festen ETFs, sondern ein flexibles Konzept. Es hilft dir, ein passives, global gestreutes Portfolio aufzubauen – ganz individuell auf deine Ziele und Risikoneigung abgestimmt.
Wie das funktioniert, was du dabei beachten solltest und wie du direkt loslegen kannst, erfährst du jetzt Schritt für Schritt.
Vier Nobelpreisträger und was sie mit deinem Portfolio zu tun haben
Das Weltportfolio basiert auf den Erkenntnissen vier genialer Ökonomen, die sogar den Nobelpreis bekamen:
- James Tobin (1918−2002) sagte kurz und knapp: Jedes gute Portfolio braucht nur zwei Teile – einen sicheren und einen renditestarken.
- Harry Markowitz (1927−2023) erklärte, wie du aus verschiedenen Anlageformen genau das Portfolio baust, das die beste Balance zwischen Rendite und Risiko bietet.
- William Sharpe (geb. 1934) unterschied erstmals klar zwischen Risiken, die man loswerden kann, und solchen, die man bewusst eingehen muss, um Rendite zu bekommen.
- Eugene Fama (geb. 1939) zeigte, dass man den Markt langfristig kaum schlagen kann. Außerdem entwickelte er mit Factor Investing eine Methode, die deine Rendite weiter erhöhen kann.
Keine Sorge: Du musst nicht tief in die Theorie einsteigen. Es reicht völlig, die zentralen Ideen dieser Experten zu kennen – und genau die bekommst du hier.
Das Weltportfolio nach Kommer – einfach, praktisch, gut
Das Weltportfolio macht dir als Privatanleger das Leben leicht. Es bedeutet:
- entspanntes Investieren ohne ständiges Marktbeobachten,
- günstige ETFs, die du überall bekommst,
- minimaler Zeitaufwand, maximaler Erfolg.
Dr. Gerd Kommer hat das Konzept bereits 2001 vorgestellt. Richtig bekannt wurde es durch sein Buch „Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs“, das ab 2007 immer beliebter wurde. Mittlerweile ist es ein Bestseller mit über 300.000 verkauften Exemplaren.
Im Kern besteht ein Weltportfolio immer aus:
- einem renditestarken „Motor“ und
- einem risikoarmen „Anker“.
Beide Teile sind global diversifiziert und leicht handelbar. Wichtig dabei: keine Spekulation, kein Timing, sondern einfach konsequent passiv investieren.
Wie viel Risiko darf es denn sein – und wie viel Sicherheit brauchst du wirklich?
Ein Weltportfolio besteht ganz simpel aus zwei Teilen:
- Einem renditestarken, risikobehafteten Teil („Renditemotor“) und
- einem risikoarmen, sicheren Teil („Sicherheitsanker“).
Diese clevere Aufteilung nennen wir „Level-1-Asset-Allokation“.
Dabei entscheidest du selbst, wie die Mischung aussehen soll. Setzt du auf 100 % Rendite, kannst du langfristig höhere Gewinne erwarten, musst aber auch starke Schwankungen ertragen.
Setzt du dagegen komplett auf Sicherheit, hast du kaum Schwankungen – aber eben auch kaum Rendite. Für die meisten Anleger liegt die ideale Balance irgendwo in der Mitte.
Im einfachsten Fall besteht dein Renditemotor aus einem oder mehreren ETFs, die breit gestreut in den globalen Aktienmarkt investieren.
Warum Aktien? Ganz einfach: Langfristig liefern sie nachweislich die besten Renditen – deutlich besser als Immobilien, Anleihen, Rohstoffe oder Lebensversicherungen. (Nur Private-Equity-Investments kommen nah heran, sind aber riskanter und weniger liquide.)
Von deinem Sicherheitsanker solltest du keine großen Renditen erwarten. Das ist auch gar nicht seine Aufgabe – schließlich geht es hier um Stabilität und Sicherheit. Deshalb investierst du idealerweise in hochliquide Staats- oder Unternehmensanleihen mit kurzer Laufzeit, hoher Bonität und ohne Währungsrisiko.
Alternativ kannst du für Beträge bis zu 100.000 Euro einfach ein Tagesgeldkonto nutzen, da dein Geld innerhalb der EU gesetzlich abgesichert ist.
Weißt du wirklich, was morgen an der Börse passiert? Eben nicht – und genau das ist dein Vorteil
Ein großer Pluspunkt des Weltportfolios: Du musst keine Prognosen über Aktienkurse, Zinsen oder die Wirtschaft abgeben. Während aktive Anleger ständig versuchen, die Märkte vorherzusagen, kannst du ganz entspannt bleiben.
Denn wissenschaftliche Studien zeigen eindeutig: Prognosen funktionieren an der Börse selten – und wenn, dann eher zufällig. Die meisten Anleger verlieren durch falsche Prognosen mehr Geld, als sie durch richtige gewinnen.
Prognosen sind letztlich nichts anderes als Wetten auf bestimmte Aktien, Länder, Branchen, Fondsmanager oder Zeitpunkte. Auch auf wirtschaftliche Entwicklungen oder Entscheidungen der Zentralbanken wird spekuliert.
Doch genau diese Wetten bringen dir langfristig keinen Mehrwert – ganz im Gegenteil: sie erzeugen unnötige Risiken, die dir der Markt nicht belohnt.
Statt zu raten, setzt du beim Weltportfolio auf maximale globale Diversifikation. Du investierst breit in den gesamten weltweiten Aktienmarkt und bleibst konsequent bei deiner Strategie („Buy-and-Hold“).
So vermeidest du unnötige Risiken und sicherst dir langfristig solide Renditen – und kannst dich ganz entspannt zurücklehnen.
Ständig kaufen und verkaufen – oder einfach mal liegen lassen?
Das Weltportfolio setzt auf eine einfache, aber geniale Strategie: „Buy-and-Hold“ (B&H). Du kaufst deine ETFs einmal und hältst sie langfristig, statt ständig hin und her zu handeln.
Das spart nicht nur Zeit, sondern auch jede Menge Gebühren. Außerdem profitierst du von steuerlichen Vorteilen und vermeidest typische Fehler, die aus emotionalen Anlageentscheidungen entstehen.
Die Wissenschaft zeigt deutlich: Anleger, die ständig versuchen, den perfekten Zeitpunkt zum Kaufen oder Verkaufen zu erwischen, schneiden langfristig meist schlechter ab.
Aber Moment: Ein bisschen Pflege braucht dein Portfolio trotzdem! Genau dafür gibt es das sogenannte „Rebalancing“.
Dabei stellst du regelmäßig sicher, dass dein Portfolio wieder zu der ursprünglichen prozentualen Aufteilung zurückkehrt, die du am Anfang bewusst gewählt hast. Denn durch Marktbewegungen verschieben sich deine Portfolio-Anteile ganz automatisch im Laufe der Zeit.
Rebalancing sorgt dafür, dass dein Portfolio auch langfristig genau zu dir und deinem Risikoprofil passt. Ganz nebenbei nutzt du damit Schwankungen clever aus: Du verkaufst Anteile, die stark gestiegen sind, und kaufst günstig solche nach, die momentan etwas günstiger zu haben sind – das ist antizyklisches Investieren in Reinform.
Warum solltest du mehr bezahlen als nötig?
Kosten sind einer deiner größten Rendite-Killer. Was auf den ersten Blick nach kleinen Beträgen aussieht, macht langfristig einen riesigen Unterschied. Stell dir Kosten einfach wie umgekehrten Zinseszins vor: Je höher sie sind, desto stärker drücken sie deine Rendite nach unten.
Ein kurzes Beispiel gefällig? Angenommen, du startest mit 5.000 Euro und erzielst jährlich 10 % Rendite. Bei Kosten von nur 0,5 % pro Jahr hast du nach 30 Jahren rund 76.000 Euro. Verdoppelst du die Kosten auf 1 %, bleiben nur etwa 66.000 Euro übrig – ganze 10.000 Euro weniger.
Weil Kosten eines der wenigen Faktoren beim Investieren sind, die du aktiv und sicher beeinflussen kannst, solltest du genau darauf achten.
Übrigens: Die bekannte Regel „Qualität hat ihren Preis“ gilt hier nicht. Oft ist es genau umgekehrt – teure Produkte wie Hedgefonds, geschlossene Fonds oder kapitalbildende Lebensversicherungen schneiden langfristig oft sogar deutlich schlechter ab.
Kurz gesagt: Achte auf niedrige Kosten, dein zukünftiges Ich wird dir danken.
Weißt du eigentlich, wie sicher dein Geld wirklich ist?
Ein oft unterschätzter Vorteil des Weltportfolios ist, dass es ganz gezielt bestimmte Risiken vermeidet, die viele Finanzprodukte mit sich bringen – die sogenannten Gegenparteirisiken. Klingt kompliziert, ist aber ganz einfach:
Viele Anlageprodukte wie kapitalbildende Lebensversicherungen, Zertifikate, geschlossene Fonds, Hedgefonds oder P2P-Kredite haben ein entscheidendes Problem:
Dein Geld hängt direkt von der finanziellen Stabilität eines Unternehmens oder Anbieters ab.
Geht diese Gegenpartei pleite, verlierst du im schlimmsten Fall dein gesamtes Geld. Selbst Bankguthaben über 100.000 Euro sind nicht geschützt, wenn die Bank ins Wanken gerät.
Das Weltportfolio macht hier bewusst einen großen Bogen drumherum. ETFs, aus denen dein Weltportfolio besteht, sind sogenannte Sondervermögen.
Das bedeutet: Selbst wenn die Bank oder der Anbieter Probleme bekommt, bleibt dein Geld sicher. Die Bank ist dabei nur eine reine Verwahrstelle – und nicht wie bei einem Bankkonto Schuldnerin.
Ein beruhigendes Gefühl, oder?
Faktorprämien – willst du deinem Portfolio noch etwas Extraschub verleihen?
Wenn du dein Weltportfolio noch ein wenig „tunen“ möchtest, könntest du dir sogenannte Faktorprämien genauer ansehen. Diese Merkmale von Wertpapieren ermöglichen es dir, langfristig etwas mehr Rendite herauszuholen als mit einem klassischen, breit gestreuten Aktienmarkt-Portfolio – bei ungefähr gleichem Risiko.
Historisch betrachtet hätte dir Factor Investing über die letzten 100 Jahre jährlich durchschnittlich deutlich über 1 % mehr Rendite gebracht als der normale Aktienmarkt.
Die bekanntesten Faktorprämien, mit denen du deinem Portfolio zusätzlichen Schub verleihen kannst, sind:
- Small-Size-Prämie: Kleinere Unternehmen erzielen langfristig höhere Renditen als große.
- Value-Prämie: Günstig bewertete Unternehmen schneiden langfristig besser ab als teure Unternehmen.
- Quality-Prämie: Firmen mit wenig Schulden und hoher Profitabilität rentieren besser als solche mit hohen Schulden und niedriger Profitabilität.
- Momentum-Prämie: Aktien, die in den letzten Monaten gut liefen, tendieren dazu, noch einige Monate weiter überdurchschnittlich zu performen.
- Low-Investment-Prämie: Unternehmen mit geringer Investitionstätigkeit („sparsame Firmen“) schlagen langfristig solche mit starken Investitionsausgaben („verschwenderische Firmen“).
Wichtig: Je länger dein Anlagezeitraum, desto klarer kommen diese Faktorprämien zum Vorschein.
Ein kleines Beispiel: Wenn du Aktien nur einen Tag hältst, erzielst du in etwa 53 % der Fälle eine positive Rendite. Verlängerst du diesen Zeitraum auf zehn Jahre, steigt die Wahrscheinlichkeit auf rund 93 %.
Ähnlich funktionieren Faktorprämien – je länger dein Investmentzeitraum, desto verlässlicher profitierst du von ihnen.
Weltportfolio – selbst machen oder machen lassen?
Hier sind zwei einfache Wege, wie du dein Weltportfolio umsetzen kannst – ganz nach deinen Bedürfnissen:
- Du machst es selbst (Do-it-yourself) oder
- Du lässt dich bequem unterstützen
Du machst es selbst (Do-it-yourself)
Wenn du deine Anlage selbst in die Hand nehmen möchtest, kannst du dein Weltportfolio schon mit zwei einfachen ETFs aufbauen – einen für den renditestarken (RBT) und einen für den risikoarmen Teil (RFT).
Möchtest du dagegen voll auf Aktien setzen (also 100 % Renditeanteil) oder deinen sicheren Teil einfach als Tagesgeld anlegen, reicht sogar ein einziger ETF.
Ein ganz simples Weltportfolio könnte so aussehen:
- Renditemotor (RBT) – globale Aktien:
- L&G Gerd Kommer Multifactor Equity UCITS ETF (WKN: WELT0A)
- oder SPDR MSCI ACWI IMI UCITS ETF (WKN: A1JJTD)
- Sicherheitsanker (RFT) – kurzfristige Anleihen hoher Qualität ohne Wechselkursrisiko:
- L&G Corporate Bond ex-Banks Higher Ratings 0-2Y ETF (WKN: A40E7Q)
- oder Xtrackers II Germany Government Bond 0-1 UCITS ETF 1C (WKN: DBX0T8)
Alternativ kannst du den risikoarmen Teil bis 100.000 Euro auch einfach auf einem Tagesgeldkonto parken, da dein Geld in diesem Rahmen innerhalb der EU gesetzlich abgesichert ist.
Du lässt dich bequem unterstützen
Falls du dein Portfolio lieber nicht alleine aufbauen möchtest, hast du zwei komfortable Möglichkeiten:
- Ab 25 Euro: Der Robo Advisor von Gerd Kommer Capital (GKC) übernimmt alles für dich. Du beantwortest einfach ein paar Fragen online, und GKC stellt dein Portfolio automatisch zusammen – inklusive Depot-Eröffnung, ETF-Auswahl, Kauf und Verkauf sowie regelmäßigem Rebalancing. Du kannst jederzeit per App Spar- und Entnahmepläne flexibel anpassen, und bei Fragen steht dir der Kundensupport zur Verfügung.
- Ab 1 Mio. Euro: Die Gerd Kommer Invest (GKI) bietet eine persönliche und ganzheitliche Vermögensverwaltung inklusive umfassender Beratung, Vermögensschutzkonzepte und Unterstützung bei der Nachfolgeplanung – optimal, wenn dein Vermögen professionell und individuell betreut werden soll.
Egal, für welchen Weg du dich entscheidest: Mit dem Weltportfolio investierst du einfach und langfristig erfolgreich.
Ist das Weltportfolio auch für dich das Richtige?
Das Weltportfolio kombiniert wissenschaftliche Erkenntnisse mit praktischer Umsetzbarkeit. Du investierst langfristig, breit gestreut und vor allem stressfrei.
Egal, ob dein Ziel der langfristige Vermögensaufbau oder der Schutz deines bestehenden Vermögens ist: Diese Strategie gibt dir alles, was du brauchst, um entspannt an der Börse erfolgreich zu sein.
Dabei kannst du selbst entscheiden: Willst du dein Portfolio eigenständig managen – oder lässt du dich lieber unterstützen?
Wenn du dein Weltportfolio nicht alleine aufbauen möchtest oder bisher nicht sicher bist, findest du in diesem Beitrag passende Alternativen, die zu dir passen.
Digitale Vermögensverwaltung
Der Robo Advisor von Gerd Kommer
Weltportfolio-Ansatz: Maximale globale Diversifikation durch den Einsatz kostengünstiger ETFs auf langfristiger Buy-and-hold-Basis.
Wissenschaftsorientierung: Unser regelbasierter Ansatz basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, nicht auf kurzfristigen taktischen Überlegungen.
Einstieg leicht gemacht: Starte schon ab 25 Euro Einmalanlage oder 25 Euro monatlichem Sparplan.