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Diversifikation

Der Schlüssel für deinen Anlageerfolg

Autor: Michael Beutel  Update: 3. Februar 2022

“Alles auf eine Karte setzen” bedeutet immer großes Risiko. Das ist auch an der Börse der Fall. Die Antwort auf dieses Problem: Diversifikation. Im folgenden Beitrag erfährst du, was Risikostreuung bedeutet, welche Vorteile sie hat und wie du dieses Konzept konkret anwenden kannst.

Ausgangslage: So handeln viele Privatanleger

Privatanleger handeln oft nach dem eigenen Bauchgefühl und damit oft nicht nach den Grundsätzen einer guten Diversifizierung. Oft lassen sich Menschen von aktuellen Nachrichten über bestimmte Unternehmen leiten oder investieren nur in Firmen, deren Produkte und Leistungen sie selbst gerne nutzen.

Diese Vorgehensweise hat einen großen Haken: Entscheidungen werden nicht auf Basis analysierter Fakten getroffen. Das Portfolio ist zusammengewürfelt, ohne konkrete Struktur. Spontane Investment-Entscheidungen, getrieben von kurzfristigen Nachrichten oder deinem Bauchgefühl, sorgen für Chaos in deinem Portfolio.

Die Folgen sind hohe Risiken im Depot gepaart mit meist geringerer Performance.

Doch dieses weit verbreitete Problem ist nicht der einzige Schwachpunkt. Manche Privatanleger wollen so breit diversifizieren, dass ihr Portfolio förmlich übergeht. Unzählige Einzeltitel, oft auch gleich mehrere Unternehmen einzelner Branchen, werden in das Depot aufgenommen. Ergänzend wird in aktive Fonds oder ETFs investiert, bis die Übersicht irgendwann gänzlich verloren geht.

Wer so handelt, muss bedenken, dass für jede Transaktion Gebühren fällig werden. Außerdem ist es mit enorm viel Arbeit verbunden, so viele Einzelkäufe zu tätigen. Eine laufende, seriöse Prüfung aller Unternehmen, wird unmöglich. So ist es auch kaum machbar im Blick zu behalten, wann welches Investment wieder veräußert werden sollte.

Was machen professionelle Investoren anders?

Profis setzen bei der gesamten Verwaltung ihres Vermögens auf Diversifikation. Beim Investieren bedeutet dieser Vorsatz nicht einfach, dass Aktien in unterschiedlichen Ländern und Branchen gekauft werden. Vielmehr müssen wir hier noch einen Schritt weiter zurück gehen.

Ein Teil der Investments wird in Form von Aktien getätigt. Andere Investments ergänzen das Portfolio. Das können beispielsweise Wohn- und Gewerbeimmobilien sein, Fremdwährungen, Gold, Kryptowährungen oder sogar Kunstobjekte.

Damit wird nicht nur innerhalb von Anlageklassen gestreut (Aktien verschiedener Branchen und Länder etc.), sondern auch die Anlageklassen selbst werden breit gewählt (Immobilien, Aktien, etc.).

Doch warum ist das überhaupt nötig und sinnvoll?

Was bedeutet Diversifikation genau?

Einfach erklärt versteht man unter Diversifikation die breite Streuung des Vermögens auf verschiedene Finanzprodukte, Anlageklassen, Branchen und Regionen, um mögliche Risiken zu verteilen.

Das Beispiel eines gut diversifizierten Aktiendepots erklärt am verständlichsten, wie die Risikostreuung funktioniert.

Wenn dein Depot eine ausreichend große Anzahl an Aktien enthält, kann die Insolvenz eines einzelnen Unternehmens problemlos verkraftet werden. Stürzt der Kurs dieses Unternehmens ab, sollten die anderen Aktien davon weitestgehend unberührt bleiben, sodass die Performance des Gesamtdepots stabil bleibt.

Hältst du dagegen nur wenige andere Aktien, wird die Rendite deines gesamten Portfolios unter der Insolvenz eines einzelnen Unternehmens leiden.

Was bedeutet “negative Korrelation”?

Die Wertentwicklung zwischen einzelnen Wertpapieren oder Anlageklassen wird mithilfe der Korrelation gemessen. Für einen guten Diversifikationseffekt ist eine negative Korrelation entscheidend.

Auch hier ist ein einfaches Beispiel die beste Möglichkeit, um den Effekt der Diversifikation zu verstehen:

Du kannst Aktien kaufen, die eng mit dem Ölpreis verbunden sind. Das können beispielsweise Raffinerien sein oder sonstige Öl-Konzerne. Steigt der Ölpreis, profitieren diese Unternehmen typischerweise. Ihr Aktienkurs wird steigen, der Wert deines Portfolios wächst.

Damit du dich gegen einen fallenden Ölpreis absichern kannst, brauchst du Aktien, die sich entsprechend gegenteilig verhalten. Das könnten etwa Fluglinien sein. Fällt der Ölpreis, profitieren Luftfahrt-Aktien von den gesunkenen Kosten.

Der Ölpreis hat also auf verschiedene Unternehmen gegenteilige Auswirkungen. Es besteht eine negative Korrelation. Sie federt das Risiko eines schwankenden Ölpreises somit ab.

Wie funktioniert Korrelation?

Anhand der angeführten Beispiele ist die Funktionsweise der Korrelation bereits praxisnah erklärt. Etwas technischer gesprochen, kann Korrelation folgendermaßen dargestellt werden:

Die Korrelation kann zwischen -1 und +1 liegen. Bei einer Korrelation von 1 entwickeln sich zwei Anlagen völlig gleich. Bei -1 würden sich die beiden Anlagen völlig gegensätzlich entwickeln – steigt ein Investment, fällt das andere im identischen Ausmaß.

Je niedriger die Korrelation ist, desto mehr gleichen sich die Gewinne und Verluste der beiden Anlagen aus. Damit ergeben sich entsprechend geringere Schwankungen im Depot, das Risiko wird reduziert.

Welche Zusammenhänge es zwischen zwei konkreten Investments exakt gibt, lässt sich nicht völlig genau definieren. Dein Ziel ist jedoch auch nicht, die Korrelation zu berechnen, sondern die Funktionsweise zu verstehen, um dein Portfolio entsprechend breit aufzustellen.

Wie erreichst du gute Diversifikation?

Warum Diversifikation grundsätzlich wichtig ist und welche zentralen Mechanismen dabei bedeutend sind, haben wir nun geklärt. Kommen wir jetzt dazu, wie du selbst ganz konkret dafür sorgen kannst, ein breit aufgestelltes Portfolio zu erreichen.

Schritt 1: Beschäftige dich neben den Zielen deiner Geldanlage mit den Risiken, die du dafür eingehen möchtest. Wenn du nur für wenige Jahre anlegen möchtest, solltest du nur einen geringen Teil in riskante Wertpapiere investieren, da ansonsten die Verlustgefahr zu groß ist. Welche Schwankungen bist du generell bereit in Kauf zu nehmen? Sind deine Nerven stark genug, wenn es auch einmal bergab geht?

Schritt 2: Wähle unterschiedliche Anlageklassen für dein Vermögen. Du kannst beispielsweise regelmäßig in Aktien, ETFs und Anleihen investieren, aber auch eine Wohnung mit einem langfristigen Kredit erwerben und das Objekt vermieten.

Schritt 3: Diversifiziere innerhalb der bestehenden Anlageklassen. Wenn du an der Börse investieren möchtest, solltest du für eine breite Mischung sorgen. Konzentriere dich nicht auf einzelne Unternehmen, Branchen oder Länder. Je breiter du deine Investments tätigst, desto geringere Schwankungen hast du in deinem Gesamtdepot.

Schritt 4: Prüfe regelmäßig, ob sich die Korrelationen zwischen deinen Investments verändert haben. Dein Portfolio kann immer wieder adaptiert werden, um deine Risikobereitschaft dauerhaft korrekt abzubilden.

Schritt 5: Ergänze nach und nach Investments in weiteren Segmenten. Wenn du wieder etwas gespart oder Erträge aus deinen bisherigen Investments erhalten hast, kannst du gezielt in neue Anlageklassen investieren, in denen du bislang noch nicht aktiv warst.

Robo Advisor als einfachste Lösung

Am einfachsten lässt sich ein breit aufgestelltes Portfolio durch die Nutzung eines Robo Advisor erreichen.

Anhand eines einfachen Fragebogens wird deine Risikobereitschaft ermittelt und daraufhin ein Portfolio entwickelt. Die Zusammensetzung (in der Regel Aktien und Anleihen) bildet ab, welches Risiko du eingehen möchtest. Die Auswahl wird somit individuell deinen Bedürfnissen nach zugeschnitten.

Ein großer Vorteil dabei ist das sogenannte “Rebalancing”. Das bedeutet, der Robo Advisor prüft regelmäßig, ob das Portfolio noch deiner Risikobereitschaft entspricht, da sich die Gegebenheiten an der Börse laufend verändern. Wenn nötig, wird eine entsprechende Anpassung vorgenommen, um das gewünschte Gleichgewicht wieder herzustellen.

Du brauchst dich somit nicht selbst darum kümmern, dass dein Portfolio breit aufgestellt ist und regelmäßig adaptiert wird.

Das Ziel sollte sein, die Investments für das Portfolio so zu wählen, dass die erwartbare Rendite maximal ist, während das Risiko so gering wie möglich ist. Ein Robo Advisor steuert dieses Ziel an, indem teilweise in mehrere tausend Wertpapiere investiert wird.

Kann Diversifikation auch scheitern?

Bei kleineren Krisen oder schwachen Perioden an der Börse hilft ein diversifiziertes Portfolio dabei, die Auswirkungen deutlich abzufedern. Es gibt jedoch auch extreme Krisen, wo auch gute diversifizierte Portfolios hohe Rückschläge erleiden und die Regeln der Korrelationen außer Kraft gesetzt werden.

Denken wir dabei etwa an die globale Finanzkrise 2008 oder auch an den ersten Einbruch der Börsen zu Beginn der Covid-Pandemie. Ein guter Mix ist somit kein Allheilmittel gegen jeglichen Kursverlust. Doch er trägt massiv dazu bei, dass Verluste typischerweise schwächer ausfallen.

Fazit: So wichtig ist Diversifikation

Das Konzept der breiten Vermögensstreuung wurde von Harry M. Markowitz in die sogenannte “Portfoliotheorie” übertragen. Rendite und Risiko in ein gewinnbringendes Mischverhältnis setzen, sodass maximale Ertragschancen entstehen – das klingt logisch und brachte Harry M. Markowitz sogar einen Nobelpreis ein. Er bezeichnete die Portfoliotheorie als “the only free lunch in investing” - denn das Konzept kostet nichts, bringt aber viel.

Als Privatinvestor kannst du das erfolgreiche Konzept der Diversifikation für deinen langfristigen Vermögensaufbau ganz einfach nutzen. Richte den Blick immer auf dein gesamtes Vermögen. Dieses soll auf unterschiedliche Anlageklassen aufgeteilt werden, aber auch innerhalb dieser gilt es dann, weiter zu diversifizieren.

Am einfachsten gelingt eine solch breite Investment-Strategie durch Robo Advisor. Er stellt ein Portfolio zusammen, das deiner Vorstellung von Rendite und Risiko genau entspricht und balanciert dieses Verhältnis regelmäßig für dich aus.

So stellst du sicher, dass deine Börsen-Investments global über diverse Branchen verteilt sind. Wenn du dann noch andere Investments (z.B. Immobilien etc.) tätigst, bist du auf dem richtigen Weg zu einem umfassenden Portfolio, das auch schwierige Phasen gut überstehen kann.

Hier findest du alle Robo Advisor im Vergleich.

Über den Autor

Michael Beutel ist Gründer von Geldanlage-digital und seit über 20 Jahren leidenschaftlicher Börsianer. Als Dipl.-Volksw. / Dipl.-Kfm. sammelte er langjährige Erfahrungen im Finanzbereich und im Aufbau digitaler Geschäftsmodelle. Mit der Plattform Geldanlage-digital bringt er Transparenz in den Markt der digitalen Geldanlage und unterstützt Privatanleger dabei, den richtigen Robo Advisor zu finden.

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