"Ich habe mein gesamtes Vermögen in eine einzige Immobilie gesteckt."
Dieser Satz lässt jeden Finanzberater erschaudern.
Denn: Die richtige Verteilung über verschiedene Assetklassen ist wie eine Versicherung gegen finanzielle Katastrophen.
In diesem Artikel nehme ich die 7 wichtigsten Assetklassen unter die Lupe und zeige dir:
- Warum dein Notgroschen trotz Inflationsverlust unverzichtbar ist
- Wie du mit Robo Advisor die Rendite der Superreichen nachahmst
- Welche Assetklasse selbst in der größten Krise noch liquide bleibt
Nach diesem Artikel wirst du dein Geld nie wieder nur auf einem Konto parken.
Das Wichtigste in Kürze
- Assetklassen verstehen: Sie sind Anlagegruppen mit unterschiedlichem Risiko-Rendite-Profil. Die richtige Mischung entscheidet über den Erfolg deines Portfolios.
- Liquidität als Notgroschen: Halte 3−6 Monatsgehälter auf einem Zinskonto bereit. Trotz des Inflationsverlusts ist schneller Zugriff in Notfällen Gold wert.
- Aktien für Wachstum: Nutze breit gestreute ETFs für 7−10 % jährliche Rendite. Investiere langfristig (5−10 Jahre) und bleib emotionslos durch Robo Advisor.
- Anleihen für Stabilität: Diese "Kredite" bringen planbare Zinsen (bis 5 %) und sollten 20−60 % deines Portfolios ausmachen.
- Immobilien clever einsetzen: Investiere auch mit kleinen Beträgen über ETFs oder Fonds statt direkt zu kaufen. So vermeidest du Klumpenrisiken und Verwaltungsaufwand.
- Rohstoffe und Kryptos dosieren: Nutze diese volatilen Anlagen nur als kleine Beimischung. Bei Kryptos: Investiere nur verschmerzbares Geld.
- Diversifikation praktizieren: Streue dein Vermögen über verschiedene Assetklassen. Ein Robo Advisor hilft dir bei der passenden globalen Aufteilung.
Was sind Assetklassen?
Assetklassen sind Gruppen von Anlagen mit ähnlichen Eigenschaften. Sie unterscheiden sich vor allem durch ihr Risiko und ihre mögliche Rendite.
Stell dir Assetklassen wie verschiedene Werkzeuge in deinem Werkzeugkasten vor:
- Der Hammer (z.B. Aktien): Kraftvoll, aber manchmal unberechenbar
- Der Schraubendreher (z.B. Anleihen): Zuverlässig, aber mit weniger Power
- Die Zange (z.B. Bargeld): Schnell zur Hand, wenn du sie brauchst
Die richtige Mischung dieser "Werkzeuge" macht den Unterschied zwischen einem robusten Portfolio und einem wackeligen Konstrukt.
Welche Assetklassen gibt es?
Es gibt sieben wichtige Assetklassen, die für dich als Privatanleger zum Geld anlegen relevant sind – von der sicheren Liquidität bis zu spekulativen Kryptowährungen.
In meinen 25 Jahren Börsenerfahrung habe ich alle Assetklassen selbst getestet.
Hier sind sie, sortiert von sicher nach riskant:
- Liquidität (dein Notgroschen)
- Anleihen (dein Sicherheitsnetz)
- Immobilien (dein Betonfundament)
- Aktien (dein Wachstumsmotor)
- Rohstoffe (dein Inflationsschutz)
- Kryptowährungen (dein Turbo)
- Alternative Anlagen (deine Extras)
Bleib dran – ich zeige dir jetzt, welche dieser Assetklassen wirklich in dein Portfolio gehören und welche du besser meidest.
Liquidität – dein finanzielles Polster
Liquidität ist dein sofort verfügbares Geld wie Bargeld, Tagesgeld oder Festgeld.
Aktuell verlierst du damit zwar Geld durch die Inflation, aber einen gewissen "Notgroschen" brauchst du trotzdem.
Stell dir Liquidität wie einen Feuerlöscher vor:
Im Alltag brauchst du ihn nicht, aber in Notfällen bist du froh, dass er da ist.
Wie viel Liquidität brauchst du?
Als Faustregel empfehle ich: 3−6 Monatsgehälter als Notgroschen. Bei 3.000 € netto sind das 9.000−18.000 €.
Wo solltest du die Liquidität parken?
Auf einem Zinskonto als Tagesgeld Alternative.
Hier hast du schnellen Zugriff und dein Geld ist geschützt durch Sondervermögen.
Alternativ kannst du auch Tagesgeld nutzen, dann jedoch maximal 100.000 € pro Bank wegen der Einlagensicherung.
Vorteile und Nachteile von Spareinlagen
Vorteile
- Jederzeit verfügbar
- Keine Wertschwankungen wie bei Aktien oder Anleihen
- ideal für den Notgroschen
Nachteile
- niedrige Zinsen
- negative Rendite (Inflationsrate > Verzinsung)
- nicht für langfristigen Vermögensaufbau geeignet
Aktien – dein Wachstumsmotor für langfristigen Vermögensaufbau
Was sind Aktien?
Aktien machen dich zum Miteigentümer von Unternehmen.
Sie bringen langfristig die höchsten Renditen (7−10 % pro Jahr), schwanken aber auch stark im Wert.
Stell dir Aktien wie einen Sportwagen vor: Hohe Leistung, aber auch etwas holpriger zu fahren.
Als ich im Jahr 2000 kurz vor dem Dotcom-Crash mit dem Aktienhandel anfing, verlor ich erst mal fast mein gesamtes Kapital.
Ein klassischer Anfängerfehler: Ich kaufte Einzelaktien ohne System.
Heute weiß ich:
- Einzelaktien sind viel zu riskant
- Breit gestreute ETFs reduzieren das Risiko
- Robo Advisor übernehmen die Streuung (Diversifikation) automatisch
4 Wege, wie du richtig in Aktien investierst:
- Investiere langfristig, also mindestens 5, besser 10 Jahre
- Streue breit über viele Länder und Branchen hinweg
- Investiere regelmäßig per Sparplan
- Nutze am besten einen Robo Advisor für die Verwaltung
Vorteile und Nachteile von Aktien
Vorteile
- Historisch 7−10 % Rendite pro Jahr
- du profitierst von der Wirtschaftsleistung der Unternehmen
- einfacher Einstieg über Robo Advisor
- ideal für den langfristigen Vermögensaufbau
Nachteile
- Kurse schwanken stark (bis zu −20 % sind normal)
- du brauchst einen langen Atem
- stell dich auf emotionale Herausforderungen bei Krisen ein
Mein Praxis-Tipp: Lass einen Robo Advisor die Arbeit machen. Er wählt die richtigen Aktien bzw. ETFs oder Fonds aus, streut dein Geld optimal und reagiert nicht emotional auf Marktschwankungen.
Anleihen – dein Stabilisator im Portfolio
Was sind Anleihen?
Anleihen sind Kredite an Staaten oder Unternehmen. Du leihst denen Geld und bekommst dafür regelmäßige Zinsen.
Aktuell bringen sichere Staatsanleihen bis zu 5 % pro Jahr.
Stell dir Anleihen wie einen Kredit an einen Freund vor:
- Du leihst ihm 1.000 €
- Er zahlt dir jährlich 3 % Zinsen (30 €)
- Nach 10 Jahren bekommst du die 1.000 € zurück
In der Praxis sieht das so aus:
- Staatsanleihen: Sehr sicher, wenig Rendite
- Unternehmensanleihen: Etwas riskanter, mehr Rendite
- Hochzinsanleihen: Deutlich riskanter, hohe Rendite
Änderungen des allgemeinen Zinsniveaus beeinflussen die Kurse von Anleihen.
Bei fallenden Zinsen kommt es zu Kurssteigerungen.
Steigen die Zinsen, fallen die Kurse.
Vorteile und Nachteile von Anleihen
Vorteile
- Regelmäßige, planbare Zinszahlungen
- Sicherer als Aktien
- ideal für den langfristigen Vermögensaufbau
- einfacher Einstieg über Robo Advisor
Nachteile
- Niedrigere Renditen als Aktien
- Kursverluste bei steigenden Zinsen
- Inflationsrisiko bei niedrigen Zinsen
Mein Praxis-Tipp: Nutze Anleihen als Stabilisator in deinem Portfolio. Ein Robo Advisor mischt sie automatisch in der richtigen Dosis bei – je nach deiner Risikobereitschaft zwischen 20 % und 60 % deines Portfolios.
Immobilien – mehr als nur Betongold
Was sind Immobilien?
Immobilien sind mehr als nur das eigene Haus. Du kannst auch indirekt über Fonds oder ETFs in Immobilien investieren – und das schon ab 50 Euro monatlich.
Viele Deutsche träumen vom eigenen Haus. Doch das ist nicht der einzige Weg, in Immobilien zu investieren.
Wenn du eine Immobilie direkt kaufst, brauchst du viel Kapital. Meist sind es 400.000 Euro oder mehr, wovon du z.B. 70 % als Kredit aufnimmst.
Das nennt man einen Hebel – er verstärkt Gewinne, aber auch Verluste.
Nach allen Kosten bleiben als Vermieter oft nur 2−4 % Rendite übrig. Dafür hast du aber auch viel Arbeit mit der Verwaltung.
Es geht aber auch anders: Du kannst indirekt über Finanzprodukte in Immobilien investieren.
Zum Beispiel über Immobilien-ETFs, offene Immobilienfonds oder REITs.
Der große Vorteil: Du brauchst viel weniger Startkapital und kannst schon mit kleinen monatlichen Beträgen einsteigen.
Achtung: Die eigene Immobilie kann zur Vermögensfalle werden. Viele stecken fast ihr gesamtes Vermögen in ihr eigenes Haus und tragen ein großes Klumpenrisiko. Wenn in deiner Region die Immobilienpreise fallen oder große Arbeitgeber abwandern, verliert auch dein Haus massiv an Wert.
Vorteile und Nachteile von Immobilieninvestments
Vorteile
- Immobilien können als Inflationsschutz dienen
- stabile und planbare Renditen möglich
- bei vermieteten Objekten gibt es steuerliche Vorteile
Nachteile
- hohe Nebenkosten bei direktem Kauf der Immobilie
- Dein Kapital ist lange gebunden
- du musst dich um die Verwaltung kümmern
- Klumpenrisiko, wenn ein Großteil des Vermögens in einer einzigen Immobilie steckt
Mein Praxis-Tipp: Willst du in Immobilien investieren, und zwar ohne den ganzen Verwaltungsaufwand? Dann nutze die oben genannten Möglichkeiten und du profitierst von der Wertentwicklung am Immobilienmarkt – ganz ohne Stress mit Mietern oder Reparaturen.
Rohstoffe – dein Schutz gegen Inflation?
Was sind Rohstoffe?
Rohstoffe wie Gold, Öl oder Kupfer sind für Privatanleger am einfachsten über ETCs (börsengehandelte Rohstoffe) zugänglich.
Sie schwanken stark im Preis und eignen sich meist nur als kleine Beimischung im Portfolio.
Lass uns ehrlich sein: Die wenigsten von uns können einen Öltanker im Garten parken oder Kupferbarren im Keller lagern. Deshalb investieren Privatanleger in Rohstoffe meist indirekt über Finanzprodukte.
Die Ausnahme ist Gold: Hier kannst du tatsächlich physische Münzen oder Barren kaufen. In meiner Erfahrung macht das aber nur für einen kleinen Teil des Vermögens Sinn – etwa 5−10 % als "Krisenversicherung".
Für alle anderen Rohstoffe nutzt du am besten ETCs. Das sind börsengehandelte Wertpapiere, die den Preis von Rohstoffen abbilden.
Du kannst sie so einfach kaufen und verkaufen wie Aktien.
Vorteile und Nachteile von Rohstoffen
Vorteile
- hohe Renditechancen
- einfach über ETCs handelbar
Nachteile
- Rohstoffpreise sind eine wilde Achterbahnfahrt
Mein Praxis-Tipp: Ein guter Robo Advisor mischt Rohstoffe in der richtigen Dosis bei – wenn überhaupt. Die meisten fahren sehr gut mit einem klassischen Portfolio aus Aktien und Anleihen, ganz ohne Rohstoffe.
Kryptowährungen – die wilde Seite der Geldanlage
Was sind Kryptowährungen?
Kryptowährungen wie Bitcoin sind hochspekulative digitale Vermögenswerte. Sie können extreme Gewinne bringen, aber auch Totalverluste.
Für die meisten Privatanleger sind sie aktuell zu riskant.
Ich sage es direkt: Kryptowährungen sind nichts für schwache Nerven.
Ein Beispiel aus den letzten Jahren: Der Bitcoin stieg von wenigen tausend Dollar auf 69.000 Dollar, fiel dann wieder auf 16.000 Dollar – um dann wieder auf über 100.000 Dollar zu steigen.
Solche Schwankungen muss man erstmal aushalten können.
Trotzdem entwickelt sich hier gerade eine neue Assetklasse.
Große Banken und institutionelle Anleger steigen ein.
Von den fast zehntausenden Coins im Kryptomarkt dominiert Bitcoin mit über 60% Marktanteil.
Was steckt dahinter? Kryptowährungen basieren auf der Blockchain-Technologie. Sie ermöglicht fälschungssichere Transaktionen ohne zentrale Kontrolle.
Das klingt spannend, ist aber technisch komplex.
Ein Blick in die Zukunft: Kryptowährungen werden sich weiter professionalisieren. Mit besserer Regulierung könnten sie für mehr Anleger interessant werden. Aber aktuell gilt: Finger weg, wenn du das Konzept nicht wirklich verstehst.
Vorteile und Nachteile von Kryptowährungen
Vorteile
- sehr hohe Renditen möglich
- 24/7 handelbar
Nachteile
- extreme Kursschwankungen
- unregulierter Markt
- hohe Risiken
Mein Praxis-Tipp: Investiere in Kryptos nur Geld, das du verschmerzen kannst. Maximal ein paar Prozent deines Vermögens.
Alternative Anlagen – die exotische Sammlung im Anlagezoo
Was sind alternative Assetklassen?
Alternative Anlagen sind alles, was nicht in die klassischen Kategorien passt: Von Private Equity über Oldtimer bis zu Luxusuhren.
Für die meisten Privatanleger sind sie eher Hobby als seriöse Geldanlage.
Unter den Lesern höre ich immer wieder spannende alternative Anlagen. Einer sammelt Rolex-Uhren, ein anderer restauriert Oldtimer.
Das kann Spaß machen und auch Rendite bringen – ist aber mit Vorsicht zu genießen.
Das Problem ist die Liquidität. Wenn du schnell Geld brauchst, findest du oft keinen Käufer. Oder nur zu einem deutlich niedrigeren Preis.
Für den ernsthaften Vermögensaufbau sind klassische Anlagen wie Aktien und Anleihen besser geeignet. Ein guter Robo Advisor konzentriert sich genau darauf.
Mein Praxis-Tipp: Behandle alternative Anlagen als das, was sie meist sind: Ein spannendes Hobby. Wenn dich die Oldtimer-Restaurierung oder Uhrensammlung glücklich macht, nur zu. Aber sieh es nicht als Teil deiner Altersvorsorge.
Fazit
Jede Anlageklasse hat unterschiedliche Eigenschaften und bietet unterschiedliche Chancen und Risiken.
Vor dem Hintergrund der Diversifikation und Asset Allocation sollte dein Vermögen in mehrere Assetklassen investiert werden.
Risikoreichere Assetklassen wie Aktien bringen eine höhere Rendite. Mit risikoärmeren Assetklassen, wie z.B. Anleihen, kannst du dein Portfolio stabilisieren, während ausreichend Liquidität für den sogenannten Notgroschen sorgt.
Ein Robo Advisor hilft dir bei der Zusammensetzung eines global diversifizierten Portfolios.
Er sorgt dafür, dass dein Vermögen möglichst breit und über verschiedene Assetklassen hinweg gestreut wird.