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Assetklassen

Die wichtigsten Assetklassen, um deine Geldanlage effektiv zu diversifizieren

Autor: Michael Beutel  Update: 5. April 2022

Es gibt viele Arten von Vermögenswerten, von Aktien über Anleihen bis hin zu Kryptowährungen. Diese werden zu Assetklassen bzw. Anlageklassen zusammengefasst, wenn sie bestimmte Eigenschaften gemeinsam haben.

Doch was ist der Unterschied zwischen den einzelnen Assetklassen?

Das Verständnis dieser Unterschiede hilft dir bei der Entscheidung, aus welchen Bausteinen sich dein Depot zusammensetzt, um langfristig eine gute Performance zu erzielen.

Was sind Assetklassen?

Assetklassen sind Gruppen von Wertpapieren, die ähnliche Risikomerkmale aufweisen. Sie unterscheiden sich in ihren Eigenschaften: Einige sind stabil, andere volatil, einige kurzfristig, andere langfristig.

Je nach Eigenschaften (Risiko-Rendite-Profil) einer Anlageklasse können unterschiedliche Chancen-Risiko-Verhältnisse bestehen.

Welche Assetklassen gibt es?

Es gibt viele verschiedene Anlageklassen. Zu den beliebtesten Anlageformen gehören:

  • Liquidität
  • Aktien,
  • Anleihen,
  • Immobilien,
  • Rohstoffe,
  • Kryptowährungen und
  • alternative Anlagen.

Im Folgenden blicken wir genauer auf die einzelnen Assetklassen und stellen ihre Merkmale, Chancen und Risiken dar.

Liquidität

Was ist Liquidität bzw. Spareinlagen?

Die Assetklasse Liquidität umfasst alle Spareinlagen, wie z.B. das Tagesgeld, Festgeld, Sparbuch, aber auch das Geld auf deinem Girokonto oder Bargeld.

Durch das geringe Ausfallrisiko (100.000 Euro je Bankkunde sind durch die gesetzliche Einlagensicherung abgesichert) sind Spareinlagen die beliebteste Assetklasse in Deutschland.

Aufgrund der aktuell niedrigen Zinsen erwirtschaftet diese Assetklasse jedoch keine bzw. häufig auch eine negative Rendite, wenn man die Inflation mit berücksichtigt.

Trotzdem sind Spareinlagen ein wichtiger Baustein in deinem Vermögensmix. Denn als sogenannten Notgroschen solltest du immer einen Teil deines Vermögens liquide halten. Damit musst du bei unvorhergesehenen Ausgaben nicht auf deine langfristige Geldanlage für deinen Vermögensaufbau zurückgreifen.

Vorteile und Nachteile von Spareinlagen

Vorteile

  • Absicherung durch die gesetzliche Einlagensicherung von bis zu 100.000 Euro je Bankkunde
  • keine großen Kursschwankungen wie bei Aktien oder Anleihen
  • kurzfristige Verfügbarkeit (z.B. Tagesgeld, Girokonto)
  • ideal für den Notgroschen

Nachteile

  • niedrige Zinsen
  • negative Rendite (Inflationsrate > Verzinsung)

Aktien

Was sind Aktien?

Aktien sind finanzielle Vermögenswerte, die das Eigentum an einem Unternehmen darstellen. Beim Kauf einer Aktie bist du Miteigentümer des Unternehmens und profitierst von zukünftigen Gewinnen und Kurssteigerungen.

Aktien kannst du in Form von Einzelaktien oder gebündelt als Fonds (ETFs oder aktive Fonds) kaufen.

Da die Aktienkurse schwanken, gehören Aktien zu den risikoreicheren Anlageklassen. Grundsätzlich gilt: Je höher das Risiko, desto größer ist das Gewinnpotenzial. Achte deswegen auf eine ausreichende Diversifikation in deinem Portfolio.

Aktien erwirtschaften über einen längeren Zeitraum die höchste Rendite unter allen Anlageklassen.

Vorteile und Nachteile von Aktien

Vorteile

  • Chance auf langfristig hohe Renditen
  • einfacher Einstieg über Robo Advisor möglich
  • börsentäglich handelbar
  • ideal für den langfristigen Vermögensaufbau

Nachteile

  • hohe Kursschwankungen
  • ohne ausreichende Diversifizierung sind hohe Verluste möglich

Anleihen

Was sind Anleihen?

Anleihen sind Finanzinstrumente, die in regelmäßigen Abständen feste Beträge zahlen. Sie werden als Kapitalbeschaffung entweder von Staaten oder Unternehmen ausgestellt.

Anleihen funktionieren dabei ähnlich wie Darlehen. Als Anleihegläubiger bist du der Gläubiger und der Staat oder das Unternehmen der Schuldner, der dir dein Kapital zuzüglich Zinsen zurückzahlt.

Dadurch, dass deine Forderungen zuerst bedient werden, sind selbst bei einer Insolvenz die zu erwartenden Risiken geringer als bei einer Investition in Aktien. Generell ist das Risiko jedoch von der Bonität des Schuldners abhängig. Staatsanleihen sind in der Regel weniger riskant als Unternehmensanleihen. Eine zehnjährige deutsche Staatsanleihe gilt als ausfallsicher.

Änderungen des allgemeinen Zinsniveaus beeinflussen die Kurse von Anleihen. Bei fallenden Zinsen kommt es zu Kurssteigerungen. Steigen die Zinsen, fallen die Kurse.

Vorteile und Nachteile von Anleihen

Vorteile

  • gute Planbarkeit der Zinserträge
  • große Auswahl von Anleihen mit verschiedenen Laufzeiten
  • ideal für den langfristigen Vermögensaufbau
  • einfacher Einstieg über Robo Advisor möglich

Nachteile

  • geringe Rendite von sicheren Staatsanleihen
  • Kursschwankungen bei lange laufenden Anleihen

Immobilien

Was sind Immobilien?

Immobilien sind in Deutschland sehr beliebt. Insbesondere für die Altersvorsorge spielt der Kauf einer eigenen Immobilie eine große Rolle. Falls der Großteil des Vermögens in dieser Assetklasse steckt, kommt es jedoch zum sogenannten Klumpenrisiko.

Beim Kauf von Immobilien nimmst du in der Regel einen Kredit auf. Der hat zur Folge, dass du dein eingesetztes Kapital „gehebelt“ investierst. Steuerliche Vorteile durch Abschreibungen und Wertsteigerungen bei vermieteten Immobilien stehen einem hohen Kapitalbedarf sowie Pflegeaufwand entgegen.

Neben dem Kauf einer eigenen Immobilie gibt es auch verschiedene Möglichkeiten, in die Assetklasse Immobilien zu investieren:

  • Immobilien-ETFs
  • offene Immobilienfonds
  • geschlossene Immobilienfonds
  • Real Estate Investment Trusts (REITs)

Je nach Ausgestaltung des Finanzinstruments ergeben sich unterschiedliche Laufzeiten und Risiko-Rendite-Profile.

Vorteile und Nachteile von Immobilien

Vorteile

  • Immobilien können als Inflationsschutz dienen
  • stabile und planbare Renditen möglich
  • steuerliche Vorteile

Nachteile

  • Klumpenrisiko, wenn das Eigenheim den Großteil des Vermögens ausmacht
  • hoher Kapitalbedarf
  • Kapital ist lange gebunden

Rohstoffe

Was sind Rohstoffe?

Aufgrund der Eigenschaften (Lieferung und Lagerung) wird die Assetklasse Rohstoffe in der Regel für Privatanleger nur indirekt über verschiedene Finanzprodukte gehandelt. Eine Ausnahme stellt Gold dar, in das auch physisch investiert werden kann.

Mit sogenannten Rohstoff-ETCs (Exchange Traded Commodities) lassen sich Rohstoffe oder ganze Körbe unterschiedlicher Rohstoffe so einfach wie Aktien über die Börse handeln.

Rohstoffpreise unterliegen jedoch massiven Kursschwankungen. Ob und inwieweit sich Rohstoffe als Beimischung im Portfolio eignen, ist in der Finanzwissenschaft umstritten.

Vorteile und Nachteile von Rohstoffen

Vorteile

  • hohe Renditechancen
  • einfach über ETCs handelbar

Nachteile

  • hohe Kursschwankungen

Kryptowährungen

Was sind Kryptowährungen?

Kryptowährungen haben in der Vergangenheit durch ihre massiven Kursgewinne (und Verluste) die Aufmerksamkeit von Investoren auf sich gelenkt. Insbesondere Privatanleger haben in der Vergangenheit Kryptowährungen auf unregulierten Marktplätzen online gehandelt. Durch den öffentlichen Fokus und den Einstieg großer institutioneller Anleger professionalisiert sich das Geschäft und es entsteht eine neue Assetklasse.

Kryptowährungen beruhen auf der Blockchaintechnologie. Eine Anwendungsmöglichkeit sind fälschungssichere Transaktionen in einem dezentralen Netzwerk. Obwohl derzeit fast 20.000 Kryptowährungen existieren, zählt der Bitcoin mit über 40 % Marktanteil zu den bekanntesten Kryptowährungen.

Kryptowährungen sind mit vielen Risiken verbunden. Durch die noch fehlende Regulierung und hohe Volatilität solltest du nur dann in Kryptowährungen investieren, wenn du das Konzept vollständig verstanden hast.

Früher oder später wird sich die Assetklasse auch für breitere Anlegerkreise erschließen und einen Beitrag zur Diversifizierung leisten.

Vorteile und Nachteile von Kryptowährungen

Vorteile

  • niedrige Korrelation zum Aktienmarkt in der Vergangenheit
  • hohe Renditen möglich
  • 24/7 handelbar

Nachteile

  • extreme Kursschwankungen
  • unregulierter Markt
  • hohe Risiken

Alternative Assetklassen

Was sind alternative Assetklassen?

Zur Assetklasse „Alternative Anlagen“ gehören alle Anlagen, die sich zu keiner der oben genannten Assetklassen zuordnen lassen. Die bekanntesten alternativen Anlagen sind Private Equity bzw. Venture Capital und Wertgegenstände.

Beim Private Equity wird meist jungen Unternehmen Eigenkapital bereitgestellt. Die Unternehmen sind nicht börsennotiert, sodass der Zugang zu dieser Anlageform für Privatanleger sehr schwierig ist.

Wertgegenstände wie z.B. Oldtimer, Uhren, Kunstwerke oder Schuhe sind sehr illiquide. In der Regel gibt es keinen richtigen Markt, sodass sich Wertgegenstände teilweise schwer veräußern lassen und deren Werte massiven Schwankungen ausgesetzt sind.

Fazit

Jede Anlageklasse hat unterschiedliche Eigenschaften und bietet unterschiedliche Chancen und Risiken.

Vor dem Hintergrund der Diversifikation und Asset Allocation sollte dein Vermögen in mehrere Assetklassen investiert werden. Risikoreichere Assetklassen wie Aktien bringen eine höhere Rendite. Mit risikoärmeren Assetklassen, wie z.B. Anleihen kannst du dein Portfolio stabilisieren, während ausreichend Liquidität für den sogenannten Notgroschen sorgt.

Ein Robo Advisor hilft dir bei der Zusammensetzung eines global diversifiziertes Portfolio. Er sorgt dafür, dass dein Vermögen möglich breit und über verschiedene Assetklassen hinweg gestreut wird.

Über den Autor

Michael Beutel ist Gründer von Geldanlage-digital und seit über 20 Jahren leidenschaftlicher Börsianer. Als Dipl.-Volksw. / Dipl.-Kfm. sammelte er langjährige Erfahrungen im Finanzbereich und im Aufbau digitaler Geschäftsmodelle. Mit der Plattform Geldanlage-digital bringt er Transparenz in den Markt der digitalen Geldanlage und unterstützt Privatanleger dabei, den richtigen Robo Advisor zu finden.

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