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Asset Allocation

Der richtige Anlagemix zwischen Risiko und Rendite

Autor: Michael Beutel  Update: 2. März 2022

Welche Rendite erwartest du und wie viel Risiko bist du bereit einzugehen?

Diese beiden Einflussfaktoren bestimmen maßgeblich darüber, wie du dein Portfolio zusammenstellen solltest. Durch Asset Allocation strukturierst du dein Portfolio und erreichst ein diversifiziertes, ausbalanciertes Portfolio.

Michael LeBoeuf sagte: “The most important key to successful investing can be summed up in just two words - asset allocation.”

Für dich als Privatanleger ist es daher wichtig, die grundsätzlichen Prinzipien dieses Mechanismus zu verstehen, um die Vorteile, die sich daraus ergeben, nutzen zu können.

In diesem Beitrag erfährst du, was Asset Allocation bedeutet, welcher Nutzen sich daraus für dich ergibt und wie es ganz einfach gelingt, dieses Thema automatisiert zu meistern.

Was ist Asset Allocation?

Wissenschaftliche Studien gehen davon aus, dass bis zu 90 % des gesamten Anlageerfolgs durch die Asset Allocation bestimmt wird. Sie trägt somit massiv zum gesamten Erfolg deiner Anlagestrategie bei.

Asset Allocation ist der Definition nach die Aufteilung des Vermögens auf verschiedene Anlageklassen, um eine breite Risikostreuung und gleichzeitig eine möglichst hohe Rendite zu erzielen.

Bei der Vermögensaufteilung, gerne auch “Diversifikation” genannt, werden einzelne Assets (Vermögenswerte) mit ähnlichem Risiko-Rendite-Verhältnis zu Anlageklassen zusammengefasst.

Du besitzt vielleicht Aktien mehrerer Unternehmen – diese fallen alle in die Anlageklasse “Aktien”. Eine andere Anlageklasse sind z.B. Anleihen.

In deinem Portfolio geht es nun darum, dein Vermögen so zu verteilen, dass unterschiedliche Anlageklassen in solcher Form vertreten sind, wie es zu deiner Rendite- und Risiko-Erwartung passt.

Einfluss auf die Auswahl der Gewichtung der Anlageklassen hat auch dein gewünschter Anlagezeitraum, da sich manche Investments ausschließlich für die langfristige Vermögensanlage eigenen, andere dagegen für kürzere Zeiträume.

Welche Anlageklassen stehen dir zur Verfügung?

Du kannst dein Vermögen auf unterschiedliche Anlageklassen verteilen. Diese sind im engeren Sinne:

  • Aktien
  • Anleihen

Im weiteren Sinne gibt es

  • Immobilien
  • Rohstoffe
  • Kryptowährungen
  • Cash (ggf. in unterschiedlichen Währungen)

Dazu gibt es noch zahlreiche Mischformen, wie z.B. Nachrangdarlehen (Crowdinvestments), Wandelanleihen, Hybridkapital, Genusscheine usw.

Die Vielfalt an Möglichkeiten für Investments ist enorm. Selbstverständlich ist es, um ein gut ausgewogenes Portfolio aufzubauen, nicht nötig jede einzelne Anlageklasse zu nutzen.

Ebenso ist zu bedenken, dass jede Anlageklasse in weitere Kategorien unterteilt werden kann. Bei Aktien kann beispielsweise nach Branchen, Ländern, Blue-Chip etc. untergliedert werden.

Die genaue Gewichtung und Verteilung kann dadurch bis auf niedrigere, kleinteilige Ebenen erfolgen.

Was sind die Vorteile einer Asset Allocation?

Indem du dein Vermögen auf unterschiedliche Anlageklassen aufteilst, diversifizierst du dein Portfolio.

Die einzelnen Asset-Klassen sollen dabei möglichst geringe Korrelation aufweisen. Gerät dann ein Bestandteil deines Portfolios unter Druck, verbessert sich dafür die Situation einer anderen Position.

Dazu ein einfaches Beispiel: Du investierst in den Rohstoff Erdöl und gleichzeitig in Luftfahrt-Aktien. Fällt der Ölpreis, wird Kerosin günstiger und somit ist ein Kursgewinn bei Luftfahrt-Aktien zu erwarten. Steigt der Ölpreis hingegen, profitierst du von diesem Investment, aber durch die geringeren Margen in der Luftfahrt verschlechtern sich die dortigen Aktienkurse typischerweise.

Dieses einfache Beispiel zeigt gut, wie durch Diversifikation Sicherheit geschaffen werden kann.

Die theoretische Grundlage für die Asset Allocation hat Harry M. Markowitz mit seiner Portfolio-Theorie geschaffen, in der er genau diesen Mechanismus beschrieben hat.

Er hat theoretisch nachgewiesen, dass Anlageklassen so gewichtet werden können, dass ein Portfolio optimal (bzw. effizient) ist, wenn kein anderes Portfolio existiert:

  • das bei gleichem Risiko eine höhere Rendite oder andersherum
  • bei gleicher Rendite weniger riskant ist.

Das effiziente Portfolio existiert allerdings nur theoretisch, da Risiken und Renditen nur rückwärts betrachtet bekannt sind.

Welche Arten von Asset Allocation gibt es?

Es wird zwischen strategischer und taktischer Asset Allocation unterschieden.

Bei der strategischen Asset Allocation geht es um die grundlegende, langfristige Aufteilung von Kapital auf verschiedene Anlageklassen. Je nach Risikoneigung wirst du bestimmte Anlageklassen wählen und diese unterschiedlich stark gewichten.

Wer passiv investieren möchte, kann sich ganz auf diese grundsätzliche Vorgehensweise konzentrieren. Wer hingegen einen aktiveren Ansatz verfolgt, kann ergänzend auch noch auf taktische Asset Allocation setzen.

Bei der taktischen Asset Allocation geht es darum, Anlageklassen kurzfristig umzuschichten sowie auch Veränderungen innerhalb der Anlageklassen an aktuelle Trends und Marktbewegungen anzupassen.

Das ist allerdings mit entsprechendem Aufwand (und Tradingkosten) verbunden, um diese nötigen Anpassungen, entsprechend kurzfristiger Marktentwicklungen und Trends, vorzunehmen. Diese taktische Vorgehensweise streift daher bereits am großen Thema Market Timing.

Wie kann dieses taktische Vorgehen in der Praxis aussehen?

Stell dir vor, es beginnt eine volatile Marktphase, durch verschiedene Unsicherheitsfaktoren (z.B. angekündigte Zinserhöhungen, deren Datum und Höhe noch nicht absehbar ist). In dieser Periode schwanken Aktienkurse stärker. Um dieses Risiko zu reduzieren, kann aus taktischen Gründen der Anteil an Aktien im Gesamtportfolio reduziert werden und das Vermögen stattdessen stärker in Cash oder Anleihen verschoben werden.

Asset Allocation und Rebalancing

Asset Allocation und Rebalancing gehen Hand in Hand. Rebalancing bedeutet, dass die ursprüngliche Risikogewichtung deines Portfolios wieder hergestellt werden soll.

Deine Investments entwickeln sich unterschiedlich – manche besser, manche schlechter. So verschiebt sich, welche Positionen wie viel Gewicht innerhalb deines Portfolios einnehmen. Durch diesen Effekt wird ein sogenanntes “Rebalancing” nötig.

Du sorgst also dafür, dass die ursprünglichen Gewichtungen erhalten bleiben, denn deine Erwartungen hinsichtlich Risiko und Rendite haben sich schließlich zwischenzeitlich nicht verändert.

In 3 Schritten zur optimalen Asset Allocation

Nachdem du jetzt die theoretischen Hintergründe rund um Risikostreuung, Portfolioaufbau, Vermögensverteilung und Rebalancing kennst, kommen wir zum praktischen Teil.

Wie kannst du Asset Allocation nutzen, um erfolgreich zu investieren? Die wichtigsten Aspekte lassen sich in ein paar wenigen Schritten zusammenfassen.

Schritt 1: Formuliere deine Ziele

Bevor du dir Gedanken machst, welches Investment du überhaupt tätigen solltest, musst du deine Ausgangssituation klären.

Wie viel Kapital ist vorhanden? Welchen monatlichen Betrag kannst du zukünftig investieren und vor allem: Was möchtest du mit deinen Investments erreichen?

Bevor du überlegst, wie du dein Vermögen verteilst, musst du dir einen Überblick verschaffen, welche Vermögenswerte schon vorhanden sind. Das können Bargeld, Erspartes auf Bankkonten oder auch eine Immobilie sein.

Dann ist ein klares Ziel die Ausgangslage für weitere Überlegungen. Bis wann möchtest du was genau erreichen? Nimm dir Zeit, Ziele wirklich in konkreter Form zu formulieren (messbar, mit einem konkreten Datum, etc.). Denn Ziele sind nicht nur für deine weitere Planung wichtig, sondern motivieren dich auch am Weg dorthin.

Du musst dir also überlegen, wofür du eigentlich anlagen möchtest. Ob du für deine Rente in 30 Jahren vorsorgen willst oder ob du in fünf Jahren ein Haus bauen möchtest, macht schließlich einen großen Unterschied.

Schritt 2: Bestimme dein Risikoprofil

Risiko und Rendite sind eng verbunden. Nun wirst du vielleicht spontan sagen, dass du selbstverständlich eine gute Rendite erreichen willst. Doch es muss dir klar sein, dass am Weg dorthin am Markt Schwankungen auf dich warten.

Je höher die Rendite-Erwartung, desto wahrscheinlicher ist es, dass du auch einmal Zeiten fallender Kurse durchleben wirst. Die Frage lautet daher, wie viel Risiko bist du bereit einzugehen, mit welchen Schwankungen kannst du – auch mental – gut leben?

Denn wer die Nerven verliert und bei einem tiefen Aktienkurs in Panik verkauft, bezahlt diesen Fehler oftmals sehr teuer.

Doch wie findest du am besten heraus, wie viel Risiko du eingehen willst und welche Investments dann überhaupt zu dir passen?

Hier bieten Robo Advisor eine großartige, zuverlässige Lösung.

Denn bei allen Anbietern musst du vorab einen Fragebogen beantworten. In diesem gesetzlich vorgeschriebenen Fragenkatalog wird geklärt, welche Risikobereitschaft du mitbringst.

Auf dieser Informationsbasis entwirft der Robo Advisor dann ein maßgeschneidertes Portfolio, das deinen Anforderungen gerecht wird.

Schritt 3: Die richtige Strategie wählen

Wenn du bis hierhin bereits deine Hausaufgaben gemacht hast, gilt es nun eine passende Strategie auszuwählen.

Grob gesagt, kann zwischen aktiven und passiven Strategien unterschieden werden. 

“Passiv” bedeutet, dass du in den breiten Markt investierst, ohne den Versuch zu unternehmen ihn zu schlagen. Du kannst z.B. passiv in die Assetklasse “Aktien weltweit” investieren.

Bei aktiven Investmentstrategien wird versucht, eine bestimmte Benchmark, z.B. einen Index zu schlagen. Dafür benötigst du in der Regel besondere Expertise und musst dich laufend intensiv mit den Marktentwicklungen befassen. Mögliche Strategien sind:

  • Momentumstrategie
  • Value Investing
  • Market Timing

Auf die Frage, welche Strategie die Beste ist, gibt es jedenfalls keine eindeutige Antwort. Viele Studien haben in den vergangenen Jahren jedoch immer wieder gezeigt, dass der durchschnittliche aktive Anleger schlechter abschneidet als der durchschnittliche passive Anleger. Es ist also ganz von dir, deinem Fachwissen und deinen Zielen abhängig.

Fazit: Asset Allocation als wichtige Erfolgsbasis

Wie du dein Vermögen verteilst, um ein starkes, krisenfestes Portfolio aufzubauen, hängt von vielen Einflussfaktoren und subjektiven Vorstellungen ab. Deine Rendite- und Risikoerwartung, aber auch deine Nervenstärke hinsichtlich Marktschwankungen spielen eine große Rolle.

Klar ist, dass die Asset Allocation, wie auch das Rebalancing deines Depots, mit großem Aufwand verbunden ist.

Genau dafür bietet ein Robo Advisor massive Vorteile. Es wird vorab geklärt, welche Anlageformen zu dir passen und ein Portfolio entwickelt, das deinen Vorstellungen entspricht. Selbst das Rebalancing wird automatisiert durchgeführt.

Damit dir die Suche nach einem passenden Robo Advisor leichter fällt, findest du hier unseren Robo Advisor Vergleich.

Über den Autor

Michael Beutel ist Gründer von Geldanlage-digital und seit über 20 Jahren leidenschaftlicher Börsianer. Als Dipl.-Volksw. / Dipl.-Kfm. sammelte er langjährige Erfahrungen im Finanzbereich und im Aufbau digitaler Geschäftsmodelle. Mit der Plattform Geldanlage-digital bringt er Transparenz in den Markt der digitalen Geldanlage und unterstützt Privatanleger dabei, den richtigen Robo Advisor zu finden.

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